Die Magie und Kraft von Mantras

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Wenn du Yoga oder Meditation praktizierst, sind dir Mantras möglicherweise bereits begegnet. Das wohl bekannteste Mantra „Om“ kennst du womöglich selbst dann, wenn du bisher wenig Berührungspunkte mit Yoga hattest. Aber was genau sind Mantras eigentlich und wie kannst du sie für dich und vor allem deine Meditationspraxis nutzen? 

Ich möchte dir heute einen Überblick zu diesem Thema geben und dir fünf meiner liebsten Mantras vorstellen, die dich vielleicht zukünftig in deiner Meditationspraxis begleiten und unterstützen dürfen.

Anwendung und Wirkung

Das Wort „Mantra“ stammt aus der altindischen Sprache Sanskrit und bedeutet übersetzt so viel wie Spruch oder Lied. Mantras sind heilige Silben mit großer spiritueller Kraft, die durch Wiederholung ihre Wirkung entfalten. Indem du ein Mantra wiederholst, rufst du über die Vibration des Klanges, die Energie und Qualität an, die dieses Mantra transportiert. Dabei ist es erstmal egal, ob du das Mantra singst, laut aussprichst, flüsterst oder es in deinen Gedanken wiederholst. Traditionelle Sanskrit Mantras haben ihren Ursprung in den Veden, die ältesten überlieferten Texte des Hinduismus und sind bereits viele hunderte Jahre alt. 

Bei der Mantrameditation, auch Japa genannt, richtest du deine Aufmerksamkeit, d.h. deinen Geist, auf das Mantra aus. Das Mantra bildet somit das Fokusobjekt der Meditation.

Einzelne Mantras und ihre Bedeutung
OM – Der Urklang der Schöpfung

Die heilige Silbe OM ist das bekannteste und wichtigste Bija-Mantra und findet in den Upanishaden, einem Teil der ältesten und heiligsten Schriften Indiens, Erwähnung. Bija bedeutet Samen. Bija-Mantra sind somit Samen-Mantras, die aus nur einer Silbe bestehen und aus denen sich alle anderen Mantras zusammensetzen. 

OM wird auch als der Urklang der Schöpfung beschrieben. Es steht für das Universelle, das Ganze, das Allbewusstsein, das alles umfasst. Zum Beispiel: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Bewusstseinszustände Wachsein, Traum, Tiefschlaf. Die hinduistischen Götter Brahma, Vishnu, Shiva. 

Seine Wiederholung schwingt dich auf genau diese Energie ein und stärkt gleichzeitig die Verbindung von Körper, Geist und Seele sowie die Einheit aller drei.

So ham – Ich bin

„So ham” bedeutet übersetzt so viel wie „Ich bin das,” oder auch kurz: „Ich bin”. Zu gerne definieren wir uns über die vergänglichen Hüllen unseres Daseins, wie Körper und Geist: Ich bin groß, klein, dick, dünn. Ich bin (un-)sportlich. Ich bin Mutter. Ich bin Yogalehrerin. Und so weiter.

Das Mantra erinnert uns an eine tiefere Ebene des Seins, die über Körper und Geist weit hinausgeht: Liebe, reines Bewusstsein, Frieden. Es hilft dabei zu erkennen: Ich bin so viel mehr, als mein Körper und mein (unruhiger) Geist. Ich bin reines Bewusstsein. Ich bin.  

Die Wiederholung des Mantras lässt sich wunderbar mit dem natürlichen Atemrhythmus synchronisieren und ist daher ein großartiges Hilfsmittel für die achtsame Beobachtung des Atems während der Meditation. Mit der Einatmung sprichst / singst / wiederholst du die Silbe „so“ und mit der Ausatmung die Silbe „ham“.

Probiere es gerne direkt aus: In meinem Podcast Meditationsliebe findest du eine geführte Mantra-Meditation zum Mantra „so ham“:

Om Namah Shivaya – Das Mantra für Transformation

Dieses fünfsilbige Mantra ist eines der bekanntesten und wichtigsten im Hinduismus. Shiva ist einer der drei Hauptgötter im Hinduismus und steht sinnbildlich für Zerstörung, aber auch Heilung, Reinigung und Transformation. Es erinnert dich daran, dass Altes gehen darf, oft sogar muss (Zerstörung), damit Neues entstehen kann. Möchte ich z.B. zukünftig eine gesunde Routine in meinen oft sowieso schon (über-)vollen Alltag integrieren, muss ich dafür Raum schaffen. Etwas muss weichen (Zerstörung), sei es zum Beispiel unbewusstes Scrollen auf Social Media oder das Snoozen am Morgen.  

Meine Empfehlung für ein gesungenes Shiva-Mantra: hier entlang

Und hier kommst du zur passenden Mantra-Meditation mit dem kraftvollen Mantra „Om Namah Shivaya“:

4. Mantra: Lokah samastah sukhino bhavantu

Die Bedeutung des Mantras lautet: „Mögen alle Lebewesen Glück und Harmonie erfahren.”  

„Lokah samastah sukhino bhavantu” ist ein sogenanntes Glücks- beziehungsweise Segensmantra und wird typischerweise zum Abschluss einer Yogastunde, Meditation oder auf traditionellen hinduistischen Veranstaltungen rezitiert. Mit diesem Mantra wird allen Anwesenden und allen noch so kleinen Lebewesen dieses Universums Frieden und Wohlergehen gewünscht. Es erinnert daran, mit den eigenen Taten, Gedanken und Worten auf bestmögliche Weise dazu beizutragen. 

Aham Prent – ich bin Liebe

„Aham Prema“ ist ein kraftvolles Mantra, das bedingungslose Liebe und reines Bewusstsein verkörpert. Die Botschaft ist schlicht: „Ich bin Liebe.“ In einer oft von äußeren Einflüssen geprägten Welt erinnert es uns daran, dass die Quelle der Liebe in unserem eigenen Sein liegt.

Dieses Mantra hilft in Momenten von Selbstzweifeln und Stress, uns daran zu erinnern, Liebe und Mitgefühl für uns selbst und andere zu hegen. In der Meditation kann es Frieden, Harmonie und Liebe in unser Leben ziehen. 

Mit diesem Mantra entzündest du das Licht der Liebe in deinem Herzen und strahlst es in die Welt. Spüre, wie es Frieden und Harmonie in dein Leben bringt.

Du möchtest die verschiedenen Wirkungen von Mantras gern näher kennenlernenMantrameditation ist ein elementarer Teil meiner Meditationsausbildung und auch meiner MeditationskurseMeine aktuellen Kurse und Termine findest du hier. 

Ich freue mich auf Dich! 

Von Herzen, 
Anna