Grenzen setzen und Meditation

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Ich erhalte regelmäßig auf Instagram Anfragen, ob ich nicht auf Projekte, Profile oder Produkte in meiner Story aufmerksam machen könnte. So gerne ich viele dieser wundervollen Projekte von Menschen aus meiner Community teilen würde, es übersteigt manchmal einfach meine zeitlichen und mentalen Kapazitäten. Ich bin ganz ehrlich mit dir: Diese Nachrichten und vielen Bitten setzen mich zum Teil sehr unter Druck. Ich weiß natürlich, dass ich nichts teilen muss. Ich weiß auch, dass ich mich für ein „Nein“ nicht erklären muss. Und doch gibt es da Gedankenspiralen, die mich beschäftigen, wenn ich meine Grenzen setze. Druck, der hauptsächlich bei und in mir selbst entsteht. Denn: Natürlich darf jede*r fragen – wer nicht wagt, der nicht gewinnt. 

Das Feedback, dass ich erhielt, als ich meine Gedanken dazu offen mit meiner Community teilte, zeigte mir deutlich, dass Abgrenzung ein Thema ist, dass uns (fast) alle betrifft: Auf die Frage „Fällt es dir leicht Grenzen zu setzen?“ antworteten gerade einmal knapp 3% mit „Grenzen setzen fällt mir sehr leicht“. Über 40 % setzen zwar Grenzen, machen sich aber (zu) viele Gedanken diesbezüglich. Mehr als die Hälfte der Community war sich einig darin, dass sie sich eher schwer damit tun und es ihnen manchmal sogar unmöglich erscheint.

Doch warum fällt es uns so schwer Grenzen zu setzen? In vielen Fällen schwingt die Angst vor Ablehnung mit. Wir möchten niemanden vor den Kopf stoßen oder gar verletzen und verbringen oft viel Zeit damit, die vermeintlich richtigen Worte für ein „Nein“ zu finden. Wir wollen gefallen und nicht anecken.

Gesunde Grenzen setzen kann man lernen
Grenzen erkennen 

Zunächst ist es wichtig, zu erkennen wo deine Grenzen liegen. Wenn Du deine Grenzen nicht kennst, kannst du auch nicht für sie (und dich selbst) einstehen. Fühle in verschiedenen Situationen mal ganz bewusst in dich hinein: Wie fühlt sich dieses „Ja“, oder dieser Satz, den du gerade gehört hast, für dich an? Fühlst du dich wohl damit? Oder bemerkst du eine Enge in deiner Brust, eine Unsicherheit, ein intuitives, innerliches „Nein“? Was sagt dein Bauchgefühl? 

Meditation ist eines der wertvollsten Werkzeuge, um dir bewusst zu werden, wo deine Grenzen überhaupt liegen. Je öfter du dich mit dir selbst verbindest und reinspürst, desto klarer und lauter wird deine innere Stimme, deine Intuition, die deine Grenzen ganz genau kennt. Die bewusste Innenschau ermöglicht es dir, dich mit genau dieser inneren Weisheit zu verbinden. Deine Intuition ist wie ein Wegweiser, der dir bei allen großen & kleinen Fragen des Lebens zur Seite steht. Sie ist der allererste Impuls, der aufkommt, noch bevor dein Verstand einsetzt. Sie ist  ein großartiger Indikator dafür, ob deine Grenzen erreicht oder gar überschritten wurden. 

Übrigens: Häufig überschreiten wir selbst unsere eigenen Grenzen. Wenn wir beispielsweise mal wieder ohne Pause durcharbeiten oder Überstunden machen, obwohl wir gesundheitlich angeschlagen sind. Achte also auch auf deine eigenen Worte und Handlungen dir selbst gegenüber.

Grenzen klar kommunizieren 

Insbesondere bei den liebsten Freund*innen und der Familie wohl die schwerste Übung. Du darfst deine Grenzen klar kommunizieren. Das kann am Anfang ungewohnt sein, für beide Seiten. Versuche deine Grenzen offen, ehrlich und gewaltfrei zu kommunizieren und bleibe standhaft. 

Journaling Fragen

Diese Fragen können dir helfen, das Thema Grenzen setzen genauer zu reflektieren. Manchmal hilft es auch, dir diese Fragen in der akuten Situation zu stellen (zum Beispiel Frage 5):  

  • In welchen Lebensbereichen fällt es mir schwer, Grenzen zu setzen? 
  • Was hält mich davon ab Nein zu sagen? Welche Ängste und Sorgen stecken dahinter?
  • Wie fühle ich mich, wenn ich Nein sage / eine Bitte ablehne? 
  • Was ist das Schlimmste, das passieren kann, wenn ich Nein sage? 
  • Welche Vorteile hat es für mich und meinen Gegenüber, wenn ich meine Grenzen kenne, kommuniziere und achte?
Grenzen setzen – Reminder
  • Lerne deine eigenen Grenzen kennen – nur dann kannst du sie auch kommunizieren und gibt’s anderen die Chance, diese wirklich zu achten
  • Vertraue deiner Intuition: Wenn dich jemand um etwas bittet, höre bewusst in dich hinein. Nutze Tools wie Meditation und Journaling, um deine Intuition zu schulen
  • Akzeptiere deine Grenzen auch selbst

Probiere heute doch mal meine geführte Meditation zum Thema Intuition aus. Die folgende Meditation eignet sich perfekt dazu, dich mit dir zu verbinden, nach innen zu schauen und reinzuspüren, was du gerade brauchst: 

Mehr geführte Meditationen findest du in meinem Podcast Meditationsliebe